Fränkisches Wendland

Inhalt

 

Die Top 40 der wendischen Ortsnamen im fränkischen Wendland

Die Details finden sich im Haupttext und im alphabetischen Teil

 

1.Bamberg: Der Babenberg war vermutlich Kultort der slawischen Göttinnen Baba Jaga und Zlota Baba, also „Frauenberg“

2.Donnersdorf: 779 Damph-ahes-dorf, zu wendisch damb/domb, „Eiche“, also „Eichen-ach-dorf“

3.Erlangen: zu Erle und wendisch-slawisch lanka/lǫka ‚feuchte Wiese, Au’, also „Erlenau“

4.Fährbrück: zu wendisch-slawisch verba/vrŭba „Bachweide“ und Rück, eine rückenförmige Geländeform, also „Weidenrück“

5.Gaibach: zu wendisch-slawisch gaj „Hain, Eichenhain, Pflanzwald“, also „Hainbach“

6.Gänheim: 823 Guinedisheim bzw. *Winedisheim „Ort, an dem Winden wohnen“

7.Glatzenberg : bekannte Weinlage „Neuseser Glatzen“ bei Neuses am Berg, zu wendisch glaz Stein, Fels, Rollstein’ , also „Steinberg“

8.Gramschatz: zu wendisch grab „Hainbuche“ und grabina „Weißbuchenwald“

9.Katzenkopf: bekannte Sommeracher Weinlage, zu wendisch koza „Geiß, Ziege“, also „Geißkopf“

10.Kitzingen: Enthält den Namen eines hedenischen Würzburger Herzogs namens Chedin, in wendischer Aussprache Ketin, durch i-Umlaut, zweite Lautverschiebung und Verkürzung entstand Kitz. Zusammen mit der im gesamten deutschen Sprachraum verbreiteten Endung -ingen wurde daraus Kitzingen.

11.Langheim (Groß-/Kleinlangheim):  zu wendisch-slawisch lanka/lǫka ‚feuchte Wiese, Au’

12.Lengfeld (Stadtteil von Würzburg): zu wendisch-slawisch lanka/lǫka „feuchte Wiese, Au“

13.Mainbernheim: zu wendisch bern/brn „Sumpf“, altslawisch bara „Sumpf“

14.Mainstockheim: wie die anderen Stockheime (z.B. Tiefen-, Mönch-, Fröhstockheim) zu wendisch stok „Fluss, Bach, Wasserlauf“.

15.Neuses: zu slowenisch  nižína „Niederung“, nizek „tiefliegend, niedrig“, russisch nischni „Nieder-/Unter-“, also „Au“

16.Opferbaum: *Ob-ferb-baum, zu wendisch-slawisch ob „an, bei“ und verba/vrŭba „Bachweide“ (Nachbarort: Fährbrück „Weidenrück“)

17.Prichsenstadt: 1258 Briesendorf, zu wendisch bresa/brisa/brosa „Birke“, also „Birkendorf“.

18.Prosselsheim (dialektal Brousa), zu wendisch bresa/brisa/brosa „Birke“, also „Birkheim“

19.Prüßberg (Berg bei Michelau):  1298 Brusteberg, zu wendisch brestu „Ulme, Rüster“,  also „Ulmenberg“

20.Rüdenhausen und Rödelsee: zu wendisch-slawisch ruda „Erz, Metall, Mine“ also "Ort, an dem Erz abgebaut wird"

21.Saar in einer Reihe von Flurnamen am Gramschatzer Wald und an der Mainschleife: zu polnisch żar „Brand, Feuer, Glut, Hitze, Wärme“ und tschechisch žár „Hitze“, also Orte, an denen Brandrodung betrieben wurde

22.Schalkberg, Schalchsberg (Teil der Würzburger Weinlage Stein): zu wendisch skala „Fels, Stein“ und skalka „kleiner Fels, also „Felsberg“ oder „Steinberg“

23.Schallfeld (bei Gerolzhofen): zu wendisch skala „Fels, Stein“ und skalka „kleiner Fels“, slowenisch skala „Fels, Stein“

24.Schellenberg (Bergname bei Castell): wie viele weitere Toponyme, die Schell(en) enthalten zu wendisch železo „Eisen“, also „Eisenberg“

25.Schernau (Ortsteil von Dettelbach): 1315 villa Schernaurae, später Schernow, zu wendisch černy „schwarz“, also eigentlich „Schwarzenau“

26.Schwanberg: „Heiliger Berg“ im Steigerwald bei Iphofen und Schwanfeld, ältestes Dorf Deutschlands, zu wendisch s(ch)wante „heilig“, also „heiliger Berg“ und „Heiligenfeld“

27.Sommerach an der Mainschleife: zu wendisch som „Wels, Waller“, also „Welsach“

28.Studentenplatz (Waldflurname im Gramschatzer Wald): zu wendisch studenici „Brunnen, kalte Quelle“

29.Sugenheim: zu wendisch suko, sucho "trocken", also  in etwa „Dürrheim“

30.Ulsenheim (bei Markt Nordheim): zu wendisch-slawisch olsa „Erle“, also „Erlenheim“.

31.Versbach (Ortsname und Stadtteil Würzburgs): zu wendisch verba/vrŭba „Bachweide“, polnisch wierzba, also „Weidach“

32.Vogelsburg  und Vogelsberg: zu wendisch vogel „Kohle“ und vogler „Köhler“

33.Vögelein: bekannte Weinlage auf der Weininsel bei Nordheim gegenüber Köhler, zu wendisch voglen, vogel, „Kohle“

34.Volkach: zu wendisch volk „Wolf“, also „Wolfach“

35.Wohnau zwischen Donnersdorf und Oberschwappach: wie Wonfurt zu obersorbisch wuhon, serbisch wuhon und böhmisch wyhon „Gemeinhut, Viehweide“

36.Würzburg: zu wendisch virch, vrch, vrh „Berg, Gipfel, hoch, oben gelegen“

37.Zabelstein: zu slowenisch čáplja, sorbisch čapla, russisch zaplja, tschechisch čap „Reiher“, also „Reiherberg“

38.Zell (bei WÜ, SW und bei Knetzgau), Oberzell, Mittelzell, Unterzell (WÜ), Wüstenzell „Disteldorf“ (WÜ), Wasserzell (AN) u.v.m im Raum Fulda, Ansbach, Ingolstadt): zu  wendisch selo ‘Dorf, Siedlung’

39.Zettelbach (Bachname bei Hellmitzheim): zu wendisch sedlo „Siedlung, Sitz, Dorf“, also „Dorfbach“, in der Nähe fließt der Kirchbach.

40.Zeuzleben an der Wern: zu altslawisch sit „Binse“ und luba „Wald“ also  „Binsenwald“